Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Burkard Kunkel: Monxarella (Review)

Artist:

Burkard Kunkel

Burkard Kunkel: Monxarella
Album:

Monxarella

Medium: CD
Stil:

Modern Jazz im Geiste von Thelonious Monk

Label: Bayla Records/Galileo Records
Spieldauer: 50:34
Erschienen: 27.06.2025
Website: [Link]

Ein Album für den besonderen, den ausgefallenen Geschmack.
Ein Album für Freunde von THELONIOUS MONK (1917 - 1982) – den amerikanischen, introvertierten Jazz-Musiker, der als einer der bedeutendsten Innovatoren des 'Modern Jazz' und 'Bebop' gilt.


Ein Album für Freunde solch ungewöhnlicher Instrumente wie Zithern (Harfen-, Akkord-, Alt- und Quintzithern), Bassklarinette und Bassetthorn sowie einer Shruti-Box.
Klingt das eher spannend oder doch gewagt?
Für alle Freunde besonderer Jazz-Musik, sehr einfallsreich mit besagten Instrumenten vorgetragen, und selbstverständlich für alle, die Mr. Monk und seine unverwechselbaren Kompositionen mögen, ein spannendes Musik-Fundstück.

BURKARD KUNKEL, ein deutscher Jazz- und Improvisationsmusiker, der zudem auch als Kinder- und Jugendpsychiater tätig ist, hat solistisch mit den besagten Instrumenten „Monxarella“ (Ist das ein schmackhaftes Ohren- wie Gaumen-Wortspiel aus Monk und Mozarella?) eingespielt und würdigt damit die große amerikanische Jazz-Ikone, die besonders als Pianist und neben beispielsweise Charlie Parker, Dizzy Gillespie und anderen als Mitbegründer des Bebops gilt, mit seinem ganz speziellen Instrumentarium. Eine außergewöhnliche Idee, umgesetzt mit außergewöhnlicher (Jazz-)Musik, die schwer zu beschreiben, aber auf jeden Fall interessant genug ist, um von den Freunden des Jazz und natürlich THELONIUS MONK entdeckt zu werden.


Spätestens jetzt fragt man sich wahrscheinlich, wie man im Rahmen des Jazz auf ein doch so ungewöhnliches Saiten-Instrument wie die Zither – der unterschiedlichsten Bauarten – kommen kann. Vielleicht gibt dazu schon ein klein wenig die Tatsache, dass Kunkel ein Bayer ist, Auskunft – und zum Glück erfährt man unter seiner Homepage noch Konkreteres: „Kunkel kam im Alter von sieben Jahren zur Zither und spielte als Kind auf Heimatabenden im bayerischen Spessart für Kurgäste. Irgendwann verstaute er das Instrument für 18 Jahre im Schrank, hörte und spielte Rock, Funk und schließlich auch Jazz.“
Warum also sollte man seine musikalische Leidenschaft nicht mit seinem einstmals verbannten Instrument vereinen?
Genau das macht Kunkel, der neben seiner Arbeit als Kinder- und Jugendpsychiater nunmehr auch die zeitgenössische Jazz-Szene bereichert!

Kunkel 'schummelt' zwischen die insgesamt 13 Monk-Kompositionen auf „Monxarella“ auch fünf kürzere Eigenkompositionen mit ein, die dann so interessante Titel wie „The Expectation Of The Lone Dragon“ (Die Erwartung des einsamen Drachens) oder „Um den kleinen Mönch herum“ tragen und die sich angenehm und unauffällig zwischen den Kompositionen des großen Meisters einordnen.

Inspiriert wurde Kunkel für „Monxarella“ von Monks Soloalben „Thelonious Himself“ aus dem Jahr 1957 und dem zwei Jahre später entstandenen „Thelonious Alone in San Francisco“. Zudem enthält „Monxarella“ auch freie Kunkel-Improvisationen, die Monks Innovationsgeist durch die Augen und Ohren des bayrischen Jazzers widerspiegeln.


Bekanntlich galt Monk als ein sehr introvertierter Exzentriker – eine Eigenschaft, die seinen Kompositionen auch eine ganz besondere, wiedererkennbare Note verlieh.
Genau diese Endfünfziger-Note des introvertierten Exzentrikers betont BURKARD KUNKEL mit seinen besonderen Instrumenten, wenn er beispielsweise „North Of The Sunset“ gleichzeitig mit Bassetthorn und Harfenzither oder „Misterioso“ mit Bassklarinette und Shruti-Box spielt. Das sind schon exklusive Klänge, die bestimmt auch einem THELONIOUS MONK mit all ihrer Verspieltheit, aber manchmal auch Traurigkeit und Nachdenklichkeit, viel Freude bereitet hätten. Auch der Einsatz eines Klöppels bei der Harfenzither bewirkt mitunter, dass diese Saiteninstrumente wie eine angeschlagene Gitarre klingen. Über mangelnden Abwechslungsreichtum kann man sich bei „Monxarella“ absolut nicht beschweren.

Bob Degen, ein amerikanischer Jazz-Musiker und ebenfalls Vertreter des Modern Jazz, steuert auf dem dreiflügeligen Digipak von „Monxarella“ noch kurze Linernotes bei, welche die Wirkung hinter der CD gut beschreiben: „Hier hört ihr Monk-Stücke, empfindsam und in einer entspannenden Atmosphäre interpretiert, wozu auch die ergänzenden eigenen Kunkel-Kompositionen bestens passen. Ein wunderschönes All-Round-Programm, das sehr inspirierend klingt“.


FAZIT: Das Projekt bzw. die CD „Monxarella“ von BURKARD KUNKEL entstand aus dem Wunsch des Jazz-Musikers heraus, THELONIOUS MONKs Musik als Solist abwechslungsreich und neu zu interpretieren. Hierbei verzichtet Kunkel bewusst auf Overdubs und verwendet auf den ersten Blick recht ungewöhnlich erscheinende Instrumente gleichzeitig, darunter Akkordzither, Bassklarinette, Bassetthorn (angeblich das Lieblingsinstrument von Mozart), Altzither, Harfenzither und Shruti-Box, die er mit dem Fuß spielt. Die unterschiedlichen Klangfarben sollen eine bittersüße Nostalgie hervorrufen. Inspiriert wurde BURKARD KUNKEL von Monks Soloalben „Thelonious Himself“ (1957) und „Thelonious Alone in San Francisco“ (1959), die eine freiere, intimere Seite des 1982 verstorbenen Pianisten offenbaren. Neben Monks Kompositionen enthält „Monxarella“ auch freie Improvisationen, die Monks Innovations- und Kunkels Improvisationsgeist widerspiegeln.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 93x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Reflections
  • The Expectation Of The Lone Dragon
  • Monks Mood
  • Functional
  • Pannonica
  • Um den Mönch herum
  • Light Blue
  • Beautiful, But Ugly
  • Ask Me Now
  • North Of The Sunset
  • Take To The Skies
  • Monks Dream
  • Ruby, My Dear
  • Deux hiboux au Crepuscule
  • Friday the 13th
  • Misterioso
  • Blue Monk
  • Round Midnight

Besetzung:

  • Sonstige - Burkhard Kunkel (Zithern, Hörner, Klarinetten, Shruti-Box)

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!