Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Booze & Glory: Whiskey Tango Foxtrot (Review)

Artist:

Booze & Glory

Booze & Glory: Whiskey Tango Foxtrot
Album:

Whiskey Tango Foxtrot

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Street Punk, Oi!

Label: Concert Jungle/Edel
Spieldauer: 37:29
Erschienen: 12.09.2025
Website: [Link]

Der Street Punk lebt – und er trägt einen Namen: BOOZE & GLORY!
Sechs lange Jahre musste man auf den Nachfolger von „Hurricane“ warten. Whiskey-schwanger sowie Tango und Foxtrott tanzend zieht er nun als „Whiskey Tango Foxtrot“ seine punkigen Bahnen über den Plattenteller, sodass man oft beim Hören ein dreifaches Oi! Oi! Oi! ausstößt. Und so altertümlich das LP-Cover auch wirken mag – diese Straßenpunk-Klänge krachen musikalisch wie provokant-textlich gehörig durch das Hier und Heute. Noch dazu passt das blutrote Vinyl bestens. Auch die Produktion überzeugt – eigentlich ungewöhnlich für das Punk-Genre.

Und da wir nach dem Album-Opener „Boys Will Be Boys“ dann gleich wissen, dass wir uns mit einem dreifachen „Oi! Oi! Oi!“ demnächst in der Hölle sehen werden, macht die höllische Stoßrichtung hinter den Londonern Radaubrüdern mehr als deutlich: „See you in hell!“


„Family Isn't Always Blood“ bekommt sogar eine wunderbare POGUES-Attitüde verpasst, die echt zu begeistern versteht. Es ist überhaupt ungewöhnlich, wie oft man im Verlaufe der gut 37 Minuten immer wieder an THE POGUES denken muss. Also: Alle, die noch gerne in Erinnerungen an die Mannen um den 2023 verstorbenen Shane MacGowan schwelgen, denen wird wohl BOOZE & GLORY so einige Aha-Momente bescheren, auch wenn hier der hochprozentige Saft Whiskey statt Guiness heißt.

Natürlich lassen es sich die fünf Haudraufs keinesfalls nehmen, den Songs permanent ein hymnisches Flair zu verpassen, damit die Punkies wieder und wieder das „Ho Ho Ho Ho“ mitsingen können, das beispielsweise in „Brace Up“ kein Ende zu nehmen scheint.
Zum Glück muss man danach erst einmal die LP umdrehen, damit man wieder runterkommt. Denn selbst an der heimischen Anlage hinterläßt diese Oi!-Punk-Spielfreude viel leidenschaftliche Schmackes, die live wohl zum absoluten Durchdrehen verleiten.


Satzgesänge sind zudem durchgängig Pflicht und damit man die nicht zu schnell vergisst, ähneln sich deren Melodien – und in die stimmt jedes Bandmitglied beständig ein.

Muss man betrunken sein, um diese Musik zu mögen und ebenso laut mitgrölen zu können?
Nein! Auf keinen Fall!
Denn die Kunst hinter „Whiskey Tango Foxtrot“ besteht gerade darin, dass einen das Album bei dieser druckvollen Melodielastigkeit und den lautstarken Harmonien im treibenden Street-Punk-Gleichschritt auch nüchtern mitreißt.
BOOZE & GLORY kehren zu den Wurzeln zurück und pflanzen ihre blutrote Vinyl-Scheibe direkt daneben. Hier wird gefeiert, gesoffen, gesungen, gefightet und wild getanzt bis die letzte Schwarte kracht. Rau und unerbittlich im hohen Tempo mitten hinein in des Streetpunkers Herz und Füße.

Da muss man am Ende wirklich nicht so böse wie der Junge auf dem LP-Cover gucken. BOOZE & GLORY zaubern einem mit diesem Album tatsächlich ein dauerhaftes Lächeln ins Gesicht und ein permanentes Wippen in die Füße.

Der letzte Song bricht dann allerdings doch so richtig aus und klingt wie eine Säufer-Ballade, die sich zur Hymne erhebt. Eine angenehme wie durchaus einfallsreiche Überraschung, womit dann nach einer Minute und 42 Sekunden endgültig Schluss ist – und selbst, wenn in einem Song des Albums auch gesellschaftskritisch die „Mad World“ samt der Frage: „What the f*ck are we doing with this world?!“, auftaucht, so geht es trotzdem fast durchgängig freud- und druckvoll auf „Whiskey Tango Foxtrot“ zu.


FAZIT: Da ist den Street- und Oi!-Punks aus London nach sechs Jahren doch tatsächlich ein herrlich knackiges wie feuriges Album voller eingängiger Melodien und hymnischen Satzgesängen gelungen, das mit seiner ungebremsten Energie frontal auf die 12 zielt! „Whiskey Tango Foxtrot“ von BOOZE & GLORY lässt nichts anbrennen, sondern legt eher das Feuer, welches benötigt wird, um dem ursprünglichen Street-Punk anno 2025 seine unangepasste Identität wieder zurückzugeben. Und Spaß macht die feuerrote, gut produzierte LP mit dem düsteren Cover auch noch.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 73x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (18:39):
  • Boys Will Be Boys (3:36)
  • Rock Road (3:02)
  • Mad World (3:52)
  • Family Isn't Always Blood (3:45)
  • Brace Up (4:24)
  • Seite B (18:50):
  • Jimmy Fake (3:10)
  • Do Yourself A Favour (3:10)
  • I'd Die For You (4:05)
  • Legends (3:53)
  • Till The Last Breath (2:50)
  • The One And Only (1:42)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Laterne, Laterne, Sonne Mond und...

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!