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Old Year: No Dissent (Review)
| Artist: | Old Year |
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| Album: | No Dissent |
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| Medium: | CD/LP/Download | |
| Stil: | Doom- und Death-Metal |
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| Label: | Apocalyptic Witchcraft Recordings | |
| Spieldauer: | 36:11 | |
| Erschienen: | 24.10.2025 | |
| Website: | [Link] |
OLD YEAR aus Idaho bohren mit ihrem Debütalbum „No Dissent“ in den zeitgeistlichen Wunden unserer Gesellschaft und erschaffen eine audiovisuelle Apokalypse totaler Kontrolle und technischer Abhängigkeit.
Laut eigener Aussage verstehen sich OLD YEAR als „die klangliche Verwirklichung einer kompromisslosen Vision, die schonungslos den fortschreitenden, unausweichlichen Verfall und die Fäulnis des menschlichen Geistes darstellt“.
Im Kontext von zunehmender Technisierung des Lebens, in Zeiten, in denen es für gewisse Kreise angesagt ist, sich Mikrochips implantieren zu lassen (siehe Elon Musks Unternehmen 'Neuralink'), erscheint ein solches Szenario akuter denn je, was der Musik zusätzliche Dringlichkeit verleiht.
Dabei wohnt dem abgründigen Doom-Death-Metal des Trios ein apokalyptisches Element inne, das über die Musik hinausgeht. Denn aus der Kombination von verschleppten Dunkel-Sounds und der visuellen Aufmachung des Album-Artworks ergibt sich ein Szenario totaler Kontrolle, in dem das menschliche Leben wahlweise als 'Futter' für die es beherrschende Technik dient (siehe auch: Die 'Matrix'-Filmreihe), oder durch den Überfluss an technischer Abhängigkeit zunehmend in sein eigenes Verderben rennt, weil Selbstständigkeit und menschliche Werte, wie Empathie oder generelle Empfindsamkeit, flöten gehen.
So weit so pessimistisch.
Dass die Musik wie ein ständiges Vibrieren am Nervenkleid des Hörers kratzt, passt da gut ins Bild. Die morbide Dunkelheit, die in dem Doom/Death-Metal-Gebräu der Band zum Vorschein kommt, folgt einem steten Abwärtstrend. Hier gibt’s kein Licht am Ende des Tunnels, denn das Drone-Element sämtlicher Stücke verschluckt jede Positivität und sämtliche Hoffnung und zieht den Hörer unweigerlich in ein Gefühl von Düsternis und personeller Entfremdung von sich und anderen hinein.
Dazu passt auch, dass „No Dissent“ eher wie ein konstanter Abstieg ins Verderben wirkt, anstatt in einzelne Stücke unterteilt zu sein. Sämtliche Songs laufen ineinander über und verlangen dem Hörer immer ein kleines Stück mehr von seinem Nervenkleid ab, sodass nach dem Finale „Lock Step“ sich das Gefühl breitmacht, ausgezehrt und aufgebraucht zu sein.
FAZIT: OLD YEAR vertonen den gesellschaftlichen Verfall mit finsteren Doom- und Death-Metal-Klängen. Monotonie wird hier bisweilen zum Stilmittel und verstärkt die bedrückend-befremdliche, aber doch realitätsnahe Gefühlskälte, die durch jedwede Gleichmacherei zwangsläufig entsteht. Und wo kein Widerspruch geduldet wird, gibt es nur eine Wahrheit, womit „No Dissent“ die totalitären Anmaßungen diverser sog. Institutionen oder Wirtschaftsmächte in dieser Welt mit eindringlicher Musik an den Pranger stellt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Death Frequency
- Rotting Illusion
- Mechanical Birth
- Lock Step
- Bass - Skyler Rezendes
- Gesang - Robert Taylor Roark
- Gitarre - Robert Taylor Roark
- Schlagzeug - Jered Veeneman
- No Dissent (2025) - 12/15 Punkten
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