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Bioscope: Gento (Review)

Artist:

Bioscope

Bioscope: Gento
Album:

Gento

Medium: CD+Blu-ray
Stil:

Instrumentaler Progressive Rock, Elektronische Musik, Berliner Schule, Kraut

Label: earMUSIC
Spieldauer: CD – 58:35 / BluRay – 3 x 58:35
Erschienen: 22.08.2025
Website: [Link]

Da kommt eine Band namens BIOSCOPE daher und sagt einem erst einmal bei diesem Namen überhaupt nichts.
Kann man links liegen lassen, oder?
Wer diese Frage mit einem „Ja!“ beantwortet, der wird’s bereuen. Spätestens dann, wenn ihm die Musik von MARILLION und TANGERINE DREAM sowie ELBOW gefällt.
Denn der MARILLION-Gitarrist Steve Rothery plus der TD-Keyboarder Thorsten Quaeschning und als Gast der ELBOW-Schlagzeuger Alex Reeves vereinen sich hinter BIOSCOPE und kombinieren in „Gento“ eine spannende Musik-Mischung aus instrumentalem Progressive Rock und elektronischer Musik der Berliner Schule sowie Krautrockiges, das cineastisch anmutende Klangwelten entfaltet und den Hörer schon in den ersten Minuten zu seinem eigenen Kopf-Kino einlädt.


Und damit sich selbst der Sound in perfekter Form voll umfänglich entfalten kann und noch dazu alle haptisch veranlagten Musikfreunde angesprochen werden, kommt dieses Album im fetten Digipak mit einer CD und einer BluRay (komplettes Album, bildlich untermalt, in PCM Stereo Dolby Atmos sowie DTS-HD Surround und 480HZ/24BIT Audio) plus einem kunstvoll gestaltetem 20-seitigem Booklet voller den musikalischen Stimmungen entsprechenden Schwarz-Weiß-Fotos daher.

Blättert man sich durch besagtes schwarz-weiß gehaltene Booklet, fällt einem als erstes die dunkle Gestaltung auf. Genau dieser Stimmung folgend beginnt auch die Musik mit „Vanishing Point – Part 1“, wobei den FRIPP/ENO-Freunden auffallen wird, dass diese „Gento“-Atmosphäre sich ähnlich entfaltet wie auf dem 1973er-ENO/FRIPP-Meisterwerk „No Pussyfooting“.

Nach und nach nimmt das dreiteilige Stück immer mehr Tempo und Druck auf, wozu besonders das treibende Schlagzeugspiel beiträgt. Es rockt, die Gitarre erhebt sich in floydianische Höhen und die Keyboards bewegen sich überdeutlich im Edgar-Froese-Kosmos. Eine spezielle und zugleich extrem spannende Kombination, die durchaus auf Dauer regelrecht süchtig macht. ASHRA und dessen Musik-Oberhaupt MANUEL GÖTTSCHING kommen einem in den Sinn. Eine echte Zeitreise in die 'Berliner Schule', der man sich einfach nicht entziehen kann, wenn man Anhänger der damaligen (elektronischen) Krautrock-Szene war, die sich gerne auch in Ambient-Gefilden bewegte.


Schnell wird klar, dass sich hier zwei (bzw. drei) Musiker gefunden haben, die einen Klang und eine Atmosphäre verbreiten wollen, welche einerseits ihren Bands TANGERINE DREAM und MARILLION (natürlich nur das Gitarrenspiel betreffend) folgt, aber dabei völlig neue Welten von cineastischer wie kosmischer Größe entfalten, wobei beim Titeltrack auch noch eine gehörige Portion KLAUS SCHULZE mit hinzukommt, dem besonders Quaeschning nur zu gerne an seinem breit gefächerten elektronischem Instrumentarium huldigt.

Selbst bei der Wahl des Bandnamens ließen sich Rothery und Quaeschning, die sich zu Corona-Zeiten Anfang 2020 in Berlin trafen und dann jahrelang an diesem Album werkelten und es perfektionierten, von dem Hintergrund ihrer Musik, die am Ende als Ergebnis dieser Zusammenarbeit feststand, leiten: BIOSCOPE stammt aus dem Griechischen und steht für das Leben (bios) und das Beobachten bzw. Schauen (skopeein). Zwei Welten, die sich in der Musik von „Gento“ vereinen und im filmischen Sinne für „einen Blick auf das Leben“ steht, sodass hier natürliche Eindrücke auf elektronische Szenarien treffen und sich, statt zu entfremden, nach Vereinigung suchen.
Dieser Blick erschließt sich auf der Musik hinter „Gento“ und der Wahrnehmung der Musiker besonders intensiv. Daher bringen sie diesen speziellen Blickwinkel mit eindrucksvollen Gitarrenklängen, breiten Synthesizer-Flächen sowie mitunter flotten Sequenzer-Passagen und einem immer wieder je nach Stimmung auftauchendem Schlagzeugspiel einerseits untermalend und sich je nach Gusto andererseits deutlich in den Vordergrund rückend zum Ausdruck. Genau das also, was elektronische Musik mitunter durch ihre Beschränkung auf die Tasteninstrumente zu eintönig wirken lässt, wird hier durch die Gitarren und das Schlagzeug aufgelöst und mit unterschiedlichen Spannungsbögen dargeboten, wobei besonders das Klangerlebnis unter Kopfhörern zu einem absoluten Hochgenuss wird!

Mit „Kaleidoscope“, dem letzten Stück, gibt es zudem noch einen Ausbrecher (Richtung NEU! und MICHAEL ROTHER), da es am intensivsten auf ein paar härtere Rhythmen setzt, die zuvor schon etwas verhaltener im zweiteiligen „Kinetoscope“, in dem sich immer wieder die progressive 'MARILLION'-Gitarre in den Vordergrund spielte, angeschlagen wurden.

Für die speziellen Klang-Affinados, die gerade bei dieser Musik voll und ganz auf ihre Kosten kommen, gibt es zudem noch die BluRay des Albums mit dazu. Hierfür sollte man sich unbedingt viel Zeit nehmen, den Raum verdunkeln und dieser effektvoll abgemischten Aufnahme (PCM Stereo, Dolby Atmos und DTS-HD Surround in 480HZ/24BIT Audio), die alle Lautsprecher fordert, genießen, während man dabei den Schwarz-Weiß-Abbildungen, welche genau denen des Booklets entsprechen, auf dem Bildschirm folgt. Hier kommt eine oft finstere Stimmung auf, die eine abgestimmte Vereinigung von Klang und Bild erzeugt und damit den Hörer nicht nur über die Ohren, sondern dieses Mal zusätzlich über die Augen anspricht, bewegt und überzeugt. Also: Unbedingt Zeit für den Genuss der BluRay nehmen. Es lohnt sich.


FAZIT: Da haben sich also zwei (bzw. drei) gesucht und gefunden: von MARILLION Steve Rothery (Gitarre) und von TANGERINE DREAM Thorsten Quaeschning (Keyboards) sowie von ELBOW Alex Reeves (Schlagzeug), die mit „Gento“ unter dem Band- bzw. Projektnamen BIOSCOPE progressive, elektronische und kräutrig angehauchte sowie von schwebenden Gitarren-Sounds lebende Instrumental-Musik zu schaffen, welche den Anhängern besagter Herkunft-Bands sicher viel Freude bereiten wird, genau wie all denjenigen, denen die 'Berliner Schule' mit ASHRA und KLAUS SCHULZE am Herzen liegt. Und damit der Musikgenuss klanglich perfekt und auch optisch ansprechend gestaltet gelingt, gibt’s zu „Gento“ noch ein fettes Digipak mit einer CD und einer BluRay (komplettes Album, bildlich untermalt, in PCM Stereo, Dolby Atmos sowie DTS-HD Surround in 480HZ/24BIT Audio) plus einem kunstvoll gestaltetem 20-seitigem Booklet voller, den musikalischen Stimmungen entsprechenden, Schwarz-Weiß-Fotos mit dazu. BIOSCOPE erbringen so den Beweis dafür, wie beeindruckend sich Electronics und progressive Gitarren sowie ein den Instrumenten anpassendes Schlagzeugspiel eine wunderbare Einheit ergeben können, die sich auf „Gento“ ausgiebig zwischen Ambient, 'Berliner Schule', Kraut und Prog entfaltet – und dabei auf eingängige Rhythmen sowie schwebende Sounds setzt, die oft in himmlische Höhen streben. Prädikat: Besonders lohnenswert!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 79x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • CD (58:35):
  • Vanishing Point – Part 1
  • Vanishing Point – Part 2
  • Vanishing Point – Part 3
  • Gento
  • Kinetoscope – Part 1
  • Kinetoscope – Part 2
  • Bioscope – Part 1
  • Bioscope – Part 2
  • Bioscope – Part 3
  • Kaleidoscope
  • BluRay ():
  • Full Album with visuals in
  • * PCM Stereo Dolby Atmos
  • * DTS-HD Surround
  • * 480HZ/24BIT Audio

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Gento (2025) - 13/15 Punkten
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