WACKEN 2025 | Montag 2025-07-28 - HOLY GROUND

Wacken Open Air 2025 – Montag, 28.07.2025 – Tag 1

Der Montag, 2 Tage vor dem offiziellen Festivalstart in Wacken, beginnt wie so oft mit dem obligatorischen Shopping-Marathon. Die lange Schlange vor dem Official Merchandise Store ist schon früh am Morgen ein fester Bestandteil des Festivalbeginns  – hier sichern sich Fans aus aller Welt ihre Shirts, Hoodies und begehrten Sammlerstücke. Danach geht es weiter ins Farmersland, wo regionale Produkte und rustikale Festivalverpflegung warten. Das Cashless-Konto ist schneller leer, als man „Wacken“ sagen kann – Nachladen gehört hier zum Tagesritual.

Das Wetter zeigt sich zunächst bedeckt, angenehm und trocken, aber der erste kleine Regenguss sorgt dafür, dass der Regenponcho schon am ersten Tag zum Einsatz kommt. Kaum ist der Schauer vorbei, reißt der Himmel auf und die Sonne strahlt – perfektes Timing für den ersten Becher Wacken Met, der mit 10,50 € zwar stolze Festivalpreise erreicht, aber dafür den süß-würzigen Geschmack von Wacken-Tradition bietet.

Musikalisch geht es schon am frühen Mittag los, und zwar auf der Wasteland Stage:

·        GODZILLA IN THE KITCHEN (11:30 Uhr), eine deutsche Instrumental-Band, die atmosphärischen Stoner und Progressive Rock mischt. Ihre Songs sind wie musikalische Reisen – getragen, wuchtig, fast meditativ. Viele nutzen den Sound, um langsam in den Festivalmodus zu gleiten, während im Hintergrund die Sonne durch die Wolken bricht.

·        HIGH DESERT QUEEN (13:00 Uhr) übernehmen im Anschluss und bringen texanischen Wüstenstaub nach Schleswig-Holstein. Ihr Stoner Rock groovt schwer und treibend, mit warmen Gitarrenwänden und einer gehörigen Portion Retro-Feeling. Das Publikum nickt im Takt, einige schließen die Augen und lassen sich treiben – es wirkt fast, als wäre die Wasteland Stage für zwei Stunden nach Kalifornien teleportiert worden.

Am Nachmittag geht es weiter mit dem nächsten musikalischen Highlight: MEGABOSCH auf der Wasteland Stage. Die Band ist bekannt für ihre energiegeladene Mischung aus Industrial Rock, Metal und einer Prise postapokalyptischer Show. Zwischen Schrottplatz-Ästhetik, brummenden Motorengeräuschen und wuchtigen Gitarrenriffs brodelt die Stimmung. Das Publikum feiert dicht gedrängt vor der Bühne, während die Sonne vom Himmel knallt.

Direkt im Anschluss heißt es rüber zur Welcome to the Jungle Stage, wo MAMBO KURT – seit Jahrzehnten eine absolute Wacken-Kultfigur – mit seiner Heimorgel auftritt. Sein Markenzeichen: bekannte Rock- und Metaklassiker im schrillen Bierzelt- und Lounge-Stil, dazu jede Menge schräger Humor. Heute gibt es eine spontane Einlage: Eine freiwillige „Mambo-Tänzerin“ aus dem Publikum entert die Bühne, improvisiert eine mitreißende Show und erntet tosenden Applaus. Unter strahlendem Sonnenschein grölen hunderte Fans die Refrains mit – man könnte fast vergessen, dass man auf einem Metal-Festival ist.

Auffällig sind in diesem Jahr die Preisunterschiede auf dem Gelände: Während ein Langos an der „Welcome to the Jungle Stage“ für 7 € zu haben ist, kostet er auf anderen Teilen des Festivalareals bis zu 10 €. Generell sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr deutlich angezogen, was unter den Fans immer wieder für Diskussionen sorgt.

Das Festivalgelände ist wie gewohnt gigantisch – schließlich ist das Wacken Open Air das größte Metal-Festival der Welt. Ohne Lageplan oder freundliche Security-Helfer kann man sich hier schnell verlaufen, und zwischen zwei Bühnen zu wechseln bedeutet oft einen kleinen Spaziermarsch durch Menschenmengen, Matschpassagen oder holprige Wege.

Fazit Tag 1: Obwohl der offizielle Start erst in zwei Tagen ist, herrscht schon jetzt ausgelassene Partystimmung. Die Campingplätze sind voll, die Bierstände gut besucht, und überall sieht man fröhliche, teils verkleidete Metalheads, die sich in den Armen liegen. Wacken 2025 beginnt, wie es sich gehört – laut, bunt und mit einer gehörigen Portion Vorfreude.